Orientierungstage 7.Klassen

Ein interessantes interreligiöses Projekt wagte das Gymnasium Eschenbach mit seinen fünf siebten Klassen. Auf Initiative der Studienrätin Marianne Moosburger und begleitet vom Studienrat Christian Gnahn und der Studienreferendarin Carina Stöckerl machten sich 115 Schülerinnen und Schüler am vergangenen Donnerstagnachmittag auf Vielfalt, Gemeinsamkeiten und Schönheit im religiösen Leben der drei großen monotheistischen Religionen zu entdecken.

Die erste Station war Amberg, wo aufgeteilt in zwei Gruppen der Weg zur Moschee an der Frohnfeste führte. Begrüßt vom Vorstand Yussuf Kurt, für den seine Tochter Kübra übersetzte, informierten primär Burhan und Zeliha über die Moschee und den islamischen Glauben. Burhan übersetzte auch die Ausführungen des Imam Ibrahim Aslan, der auf die vielen Fragen der Schüler ausführlich antwortete.

Die Klassen besuchten auch die evangelische Paulanerkirche. Kurz wurde dort auf Geschichte und Unterschiede der Konfessionen und deren Kirchen eingegangen. In der nahen Synagoge stellte Robert Rojzman auf der Bima ausführlich Glauben und Eigenart der mosaischen Religion vor. Der abschließende Blick in den Thoraschrein faszinierte alle.

Weiter ging es nach Ensdorf, ins Haus der Begegnung. Pater Alfred Lindner, ein Salesianer Don Boscos, begrüßte offiziell vor der Klosterpforte. Nach Abendessen, Zimmerbezug und einem ersten Resümee zauberte und verzauberte der Mitschüler Marius Koslowski mit perfekten Karten- und Seiltricks "wie einst Don Bosco". Als Anerkennung für seine Vorstellung lud Pater Lindner ihn mit seinen Eltern und seiner Schwester zu einer Privatführung mit anschließendem Kaffeekränzchen und einem Geschenk nach Wahl aus dem Klosterladen nach Ensdorf ein.

Ein weiterer Höhepunkt des Abends war die "Kirche bei Nacht". Pater Lindner trug im nur von Kerzen beleuchteten Gotteshaus meditative Texte vor und andächtig waren alle "mit Leib und Seele" dabei. Miriam, Christina und Raffael trugen von der Kanzel jeweils eine ihrer Lieblingsstellen aus dem Neuen Testament vor. Ein Stein-, Licht- und Weihrauchritus berührte alle Sinne und schloss den langen ereignisreichen Tag hervorragend.

Am Freitagvormittag machte man sich in Gruppen auf zu einem informativen Rundgang durch die weitläufige Klosteranlage ein. Aufmerksam hörte man, dass die Glocken im lichten Klanghaus aus Bomben geschmiedet worden waren und nun als Friedensbringer fungierten. In der barocken Asamkirche kam man dem Wirken des Patrons, dem heiligen Jakobus in Fragen und Antworten näher. Lindner zeigte auch das wertvolle Reliquiar des heiligen Bischofs Otto von Bamberg, welcher die Klostergründung vorangetrieben hatte. Die Gewölbe des Klosters, der Klosterladen und das Leben der Fratres und Patres war ebenso Gegenstand der Führung "aus erster Hand". Parallel zur Klosterbegehung beantwortete Marianne Moosburger die Fragen der sehr interessierten Schüler in Bezug auf die drei Buchreligionen, Judentum, Christentum und Islam. Ein kurzes Grundwissenquiz schloss diese Einheit. Nach einer freien Verschnauf- oder Sportpause freute man sich aufs Mittagessen, um danach die Heimreise nach Eschenbach anzutreten.

Ein erlebnisreiches interreligiöses Wochenende, zu dem auch ein Besuch in der Amberger Moschee zählte, erlebten 115 Schülerinnen und Schüler der siebten Klassen des Gymnasiums Eschenbach.