Vortrag über Essstörungen am Gymnasium in Eschenbach

Am Gymnasium Eschenbach fand Gerhard Krones, der Leiter der Weidener Suchtambulanz, viel Interesse bei Schülerinnen und Schülern achter Klassen am Thema "Essstörungen".

Im interaktiven Dialogstil bezog der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut in der interessanten Schulstunde die Jugendlichen immer wieder mit in die Problematik ein. In bestem Miteinander wurde der bewusste Genuss von Essen angesprochen, aber auch die Extrema des Hungerns und von Fressattacken. Krones erklärte kindgerecht, was Anorexie, Magersucht, Bulimie, abwechselnde Fress- und Brechattacken, aber auch das Gegenteil, die Adipositas, also Fettleibigkeit, sind. Bald wurden auch die Bezüge deutlich, welche die psychische Situation der Betroffenen erklärten und deren Versuch, damit Belastungen zu verarbeiten, und sogar schon mancher Therapieansatz.

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Krones zeigte das scheinbar harmlose Beginnen vor allem bei Mädchen und zunehmend auch häufiger bei Jungen mit verstärktem Interesse für Kalorien und dem fatalen Vergleich mit gängigen Modeansprüchen auf. Spätestens, wenn man als Angehöriger oder Freund / Freundin dann ein deutliches Zu- oder Abnehmen der Betroffenen registriere, dem ein wachsendes verändertes Essverhalten zugrunde liege, sollte man reagieren, betonte der Sozialpädagoge. Wegschauen und den Kopf in den Sand stecken, ist grundsätzlich falsch, betonte der Therapeut.

Der nächste Schritt im Fall des Falles sei dann eine gute Beratung, welche unter anderem seine Stelle anbieten könne und gegebenenfalls auch eine stationäre Therapie, um letztendlich Schlimmstes zu verhindern.

Gerhard Krones gelang es sehr gut, das Interesse der Heranwachsenden zu wecken, ihr Sehen zu sensibilisieren, ohne dabei bei den Schülern übertriebene Ängste zu wecken. Bewusst arbeite er nicht mit Abschreckung, erklärte der Psychiater, ihm sei wichtig, Interesse und Aufmerksamkeit zu wecken. Positiv für die Kinder war auch, so erklärten sie abschließend, dass sie ohne ihre Lehrkräfte der Fachkraft alle Fragen stellen durften und sich gut in die Thematik einbringen konnten.