Ein Dirndl oder ein bayerisches Kochbuch als Andenken

…oder vielleicht doch beides, zu diesem Entschluss kam Maria Bacon aus Washington, die ein knappes Schuljahr in der Klasse 10a am Gymnasium Eschenbach verbrachte.

160509 maria baconAuch wenn es anfangs nicht ganz leicht war, sich in die neue Klasse einzugewöhnen, da die Schülerinnen und Schüler sich seit mehreren Jahren kannten und einen festen Freundeskreis besaßen, hat sich Maria in ihrer Gastschulklasse gut eingelebt. Sie ist sich sicher, dass sie ihre Deutschkenntnisse durch die Sprachpraxis deutlich verbessert hat, so sehr, dass sie befürchtet, mittlerweile kein Hochdeutsch mehr zu sprechen, sondern in der bayerischen Umgangssprache heimisch geworden zu sein. Sie „labert“ mit ihren Freundinnen über alle wichtigen Themen, aber ob ihr Deutschlehrer in den USA „labern“ versteht, bezweifelt sie.

Einen Höhepunkt ihres Aufenthaltes stellte der Besuch einer  Kirwa dar, denn ein Kirwabaum und alles, was zur bayerischen Kirwa dazugehört, waren ihr unbekannt. Daher stammt auch ihre Faszination für ein bayerisches Dirndl. Maria war schön häufiger in Deutschland, aber Bayern gefällt ihr besonders. Auch wenn sie ursprünglich gedacht hat, die Deutschen würden nur Kartoffeln mit Fleisch essen, hat sie sich an die deutsche Küche nicht nur gewöhnt, sondern findet mit Ausnahme der Leberknödelsuppe alles sehr lecker. Besonders die mittlerweile überall erhältlichen Bio-Produkte haben es ihr angetan. Semmelknödel, frisches Brot vom Bäcker, mindestens zehn verschiedene Wurstsorten - Maria hat alles probiert und auch wenn sie das Aussehen etwas sonderbarfindet, mag sie Weißwürste am allerliebsten.

Schulisch hat sie sich über die vielen verschiedenen Fächer gewundert, während sie an ihrer High School nur sieben Fächer belegen muss, hatte sie hier am Gymnasium ungefähr 15. Eine Vielfalt an Nationalitäten unter den Schülern ist für sie normal, in ihrer Gastschulkasse waren dagegen nur deutsche Schüler waren.

Maria hat auch mehr gesehen als Eschenbach. Reisen haben ihr viel Spaß gemacht, weil es in Deutschland so viele angrenzende Länder gibt. Sie hat die Unterschiede im Regierungssystem gelernt, die unterschiedlichen Sprachvarianten, und ihr persönliches Resümee lautet: „Bayern ist etwas Besonderes – es ist besser als der Rest von Deutschland“.

Der Schulleiter des Gymnasiums Eschenbach, Dr. Knut Thielsen, freut sich mit Maria über ihre guten Erfahrungen zum Gastschuljahr in Eschenbach, aber auch über die Kontakte seiner 10.Klässler, die mit Maria in Verbindung bleiben wollen.

Isabella Beyer