Theater „Fake oder War doch nur Spaß“

Wie reagiere ich richtig, wenn ich im Internet beleidigt oder angeprangert werde? Was passiert, wenn ich Drohungen aufs Smartphone oder im Internet bekomme? Diesen und anderen Fragen ging das Theaterstück „Fake oder War doch nur Spaß“ des Ensembles Radiks aus Berlin nach. Die Schauspieler Judith und Richard verkörperten dabei verschiedene Rollen, wobei als Hauptfigur die siebzehnjährige Lea auf der Bühne zu sehen war. Im Stück wird sie von einer Casting-Agentur aufgenommen und weckt dadurch viel Neid und Missgunst in ihrem Umfeld.

Dadurch werden bald in verschiedenen Netzwerken Kommentare und Posts beobachtet, die dem jungen Mädchen zunehmend zusetzen. Als schließlich noch Beleidigungen und Drohanrufe hinzukommen, wendet sie sich an unterschiedliche Personen des Bekanntenkreises, wobei deren Absichten bezüglich Lea nicht immer ehrlicher Natur sind. Die Themenbereiche Cyber-Mobbing, Medienkompetenz, und Schutz persönlicher Daten waren es, weshalb der Kreisjugendring das Theaterstück in sein diesjähriges Programm für die „Schulen ohne Rassismus. Schulen mit Courage“ des Landkreises aufgenommen hatte. Auf diese Weise war es möglich, mitfinanziert von Neustadt lebt Demokratie, auch am Gymnasium Eschenbach eine Aufführung zu organisieren und für die achte Jahrgangsstufe anzubieten. Die Schüler erfuhren dabei nicht nur, wie ein Konflikt im Freundeskreis schnell eskalieren kann, sondern auch, wie schnell sich Inhalte in der digitalen Welt verbreiten und wie schwer es ist, diese wieder zu löschen. Während der 60 Minuten verfolgten die Jugendlichen gebannt das Schicksal der Siebzehnjährigen auf der Bühne. Nach der Aufführung gab es dann auch noch die Möglichkeit in einem Nachgespräch, Fragen zu klären und den Redebedarf zu dieser Thematik zu stillen. Dabei wurde offensichtlich, dass die Achtklässler nicht nur mitgefühlt und mitgelitten hatten, sondern sich auch Gedanken gemacht hatten, wie sie mit der Situation umgegangen wären und welchen Ausweg sie versucht hätten. Am Ende gab es dann einen großen Applaus für die Schauspieler und viel Lob für Ihre Leistung. Der Schulleiter, Peter Schobert, dankt dem Kreisjugendring für die Organisation und die Finanzierung, dem Ensemble Radiks für die Umsetzung und dem Projektbetreuer der „Schule ohne Rassismus“ des Gymnasiums Eschenbach, Klaus Ginglseder, für die Mitorganisation der gewinnbringenden Theateraufführung.

190514 cybermobbing theater

(K.G.)