Spendenaktion

Eschenbach (mma) Viele SchülerInnen des Gymnasiums Eschenbach hatten
auch dieses Jahr wieder mitgemacht bei der weihnachtlichen oberpfälzer
"Aktion Pomoc". 

Die Päckchen fanden nach dem Sammeln in der Schule
schließlich ihren Weg nach Burggrub, wo Hans Karl sie dankend in Empfang
nahm, die Zollpapiere organisierte und sie für den großen Lastwagen zur
Weiterleitung nach Südosteuropa fertig machte.

Pomoc - das bosnische und serbische Wort für Hilfe, ist ein Projekt zur
direkten Unterstützung von Bedürftigen im ehemaligen Jugoslawie, fernab
der Tourismusströme. Dort leben immer noch viele vom Krieg
traumatisierte Menschen in extremer Perspektivlosigkeit, denn die
staatlichen Leistungen sind äußerst gering, der Aufbau von Infrastruktur
und Fabriken wird oft von politischen Krisen verhindert. So bilden
besonders dort sozial schwache und armen Menschen schon fast die
Normalität, erklärten die Religionslehrerinnen und -lehrer den Kindern.

Um diesen Personen zu zeigen, dass sie nicht vergessen sind, engagieren
sich seit 1994 oberpfälzer Jugendliche. Sie verstehen sich als Mittler
zwischen den Ländern, Kulturen und den großen Unterschieden der
Lebensstandards. Die Päckchen werden persönlich übergeben und zwar in
erster Linie an serbische, kroatische und bosnische Kinder im Nordwesten
Bosnien-Herzegowinas. Nich selten erleben die Überbringer, dass beim
Entgegennehmen des Pakets bei diesen fast Vergessenen wieder neuer Mut
und neue Lebensfreude aufkommt. Auf jeden Fall strahlen alle Augen und
mancher will wieder versuchen, sein Schicksal wieder in die Hand zu nehmen.

Auch in ausgewählten Projekten engagieren sich die Jugendlichen. Aktuell
sind dies Aktionen zur Unterstützung von Schwangeren, auch ein
Anti-Konflikt-Training für Jugendliche ist dabei, sowie der Aufbau einer
Ambulanz in einer abgelegenen Bergregion.

Damit die Päckchen auch die richtigen Adressaten erreichen, sind sie
alle mit Aufklebern durch die Spender versehen worden. Ob es sich um ein
Kleinkind, ein Schulkind oder einen Jugendlichen handelt und ob das
Präsent für ein Mädchen oder einen Jungen gedacht ist, wird so sofort
deutlich. Als "absolutes Muss" sollte auch jedes Paket eine Zahnbürste,
eine Tube Zahnpasta und zwei Tafeln Schokolade enthalten. Günstig seien
auch weiter Schul- oder Sportsachen, aber auch Hygieneartikel und
kleinere Bekleidungssachen, wurden die Schüler belehrt.

Da sich manche Kinder auch persönlich bei ihrem Spender bedanken
möchten, bat man die Kinder darüberhinaus, die eigene Adresse und ein
paar nette Zeilen ins Geschenk zu legen. Dazu erhielten sie einige
geläufige kroatische Formeln. Antwortpost können die Eschenbacher
Schüler ihrer Lehrerin Marianne Moosburger mitgeben, welche diese gerne
zeitnah von Milena Sperber übersetzen läßt.

Oberstudiendirektor Dr. Knut Thielsen ließ es sich nicht nehmen, den
helfenden und spendenden Kindern und Kollegen, sowie den organisierenden
katholischen und evangelischen Religionslehrern herzlich für ihr stets
großes Herz und ihr tatkräftiges Engagnement zu danken.

"Ich bin stolz auf Euch!" betonte er und sah in strahlende Gesichter,
welche zeigten, dass Helfen echte Freude gerade auch den Spendern bereitet.