Kinderkrebshilfe

Viele Menschen begegnen Kranken oftmals mit Unsicherheit. Was soll man angesichts niederschmetternder Diagnosen sagen? Wie vermeide ich Fehler im Gespräch mit den Betroffenen? Wie gestalte ich den Umgang mit Angehörigen?

Dass der schlimmste Fehler wohl darin besteht, nichts zu tun oder Kontakte abzubrechen, und weitere tiefreichende Einblicke gewährte Frau Waltraud Wagner von der „Kinderkrebshilfe in der Region Oberpfalz-Nord e.V.“ bei ihrem Besuch in der Klasse 7 c des Gymnasiums Eschenbach.

Die Einladung kam auf Anregung der Schülerinnen und Schüler zustande, die am Tag der offenen Tür einen 120 €- Überschuss durch ihren Fair-Trade-Stand und den Verkauf von Orangensaft erwirtschaftet hatten. Der Betrag wurde von Eltern noch auf 145 € aufgerundet, die eine sichtlich erfreute und dankbare Frau Wagner von der Klasse entgegennahm.

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Die Vertreterin der „Kinderkrebshilfe“ stellte in einem sehr persönlich gehaltenen Vortrag ihre Organisation vor, die aus kleinen Anfängen mit 22 Gründungsmitgliedern im Jahr 2004 in Neustadt an der Waldnaab zu einer Einrichtung mit mittlerweile 400 Mitgliedern herangewachsen ist.

Durch die Schilderung von einzelnen Fallbeispielen, gerade auch von Altersgenossen der 7. -Siebtklässler, konnte Frau Wagner sehr eindrücklich die Bedeutung der finanziellen Hilfen unterstreichen. Viele Angehörige krebskranker Kinder stünden beispielsweise vor dem Problem, für notwendige Anschaffungen, die von den Krankenkassen nicht übernommen werden, selbst aufkommen zu müssen, etwa für Spezialschuhe oder die Kosten für die Fahrten in die behandelnden Kliniken. Erschwert wird die Situation der Eltern oft neben der ohnehin hohen psychischen Belastung durch die Sorge um die wirtschaftliche Zukunft der Familie, wenn es zu Kündigungen durch die Arbeitgeber komme, nach Wagner kein Einzelfall.

Neben den Geldleistungen durch die „Kinderkrebshilfe“ liege die Arbeit auch in persönlichen Kontakten zu den Erkrankten und deren Angehörigen. Wagner zitierte dazu die Forschungsergebnisse des Medizinsoziologen Aaron Antonovsky, der die Bedeutung von positiven unterstützenden Ressourcen betont. Neben dem Wissen um die Krankheit selbst sei vor allem ein Netz aus familiärer und freundschaftlicher Unterstützung für die Patienten äußerst hilfreich. Auch in diesem Sinne sei die gelebte Solidarität durch die Schülerinnen und Schüler ein wichtiger Mosaikstein.

M. Brandl