Gymnasium Eschenbach wird sozialwirksame Schule
Aufbruchstimmung lag in der Luft in der ersten Schulwoche am Gymnasium Eschenbach. Neben den üblichen Fächern stand nämlich zusätzlich das Einarbeiten in die Werte, Regeln und Instrumente der sozialwirksamen Schule auf dem Stundenplan. Das Gymnasium Eschenbach macht sich nach einer zweijährigen Vorbereitungsphase, in der die ganze Schulfamilie aus Schülern, Elternvertretern und Lehrern das Schulentwicklungskonzept zusammen mit dem Münchner Schulpsychologen Dr. Werner Hopf erarbeitete, auf den Weg und wird als erstes Gymnasium in Bayern eine sozialwirksame Schule.
Fragen wie Was bedeutet für uns Gemeinschaft?, Wie können wir in und außerhalb der Schule Verantwortung übernehmen?, Wie können alle am Schulleben Beteiligten respektvoll miteinander umgehen? oder Wie lässt sich Leistungsbereitschaft von Schülern und Lehrkräften definieren? wurden intensiv diskutiert. Damit diese Werte im Schulalltag gelebt werden können, braucht es Regeln, ähnlich wie ein Fußballspiel ohne Regeln nicht funktionieren kann, betonte Schulleiter OStD Dr. Thielsen in der Einführungsveranstaltung am ersten Schultag. Daraufhin überlegten die Schüler in ihren Klassen, welche Bedeutung die mit den o.g. Werten verbundenen Regeln für ihr Zusammenleben haben und wie sie diese Werte im Schulalltag leben können.
Durch die in der sozialwirksamen Schule gelebten Werte soll ein noch besseres Lern- und Arbeitsklima an der Schule entstehen. Deshalb wird auch die Kommunikation zwischen Schülern, Eltern und Lehrern gestärkt und verbessert. Hierzu tragen die Einführung eines regelmäßig tagenden Klassenrates, positiver schriftlicher Mitteilungen an die Eltern und einer neuen „Kommunikationsleiter“ zwischen Schülern und Lehrkräften bei. In Jahrgangsstufenversammlungen können die Schüler zudem ihre Anliegen, Wünsche und Anregungen dem Schulleiter vortragen. Schule soll so zu einem Lebensraum werden, mit dem man sich identifiziert und in dem man gerne lebt und arbeitet.
Am Freitag fiel schließlich der offizielle „Startschuss“: in einer sehr lebendigen Auftaktveranstaltung setzten Vertreter aus den Klassen symbolisch ihren Fingerabdruck auf das neue Logo der sozialwirksamen Schule in der Aula. In den nächsten Wochen werden alle Schüler ihren Fingerabdruck ergänzen und dadurch den neuen Geist der Gemeinschaft verdeutlichen. Auf Nachfrage betonte Schulleiter Dr. Thielsen, dass ihm die Nähe zu den Schülern, die Wahrnehmung ihrer Anliegen und ihre Identifikation mit der Schule wichtiger als sei als öffentlichkeitswirksame Festreden. Sozialwirksame Schule, das sei primär gelebter Alltag und erst nachrangig ein Schulprogramm. Die bereits durchgeführten Jahrgangsstufenvollversammlungen hätten in einer äußerst konstruktiven, dialogorientierten und somit sehr ermutigenden Atmosphäre stattgefunden. Er schloss die Veranstaltung mit den Worten: „Ich bin stolz auf unser Gymnasium Eschenbach!“