Der Wahlkurs „Italienisch“ in Leno
Beim Schüleraustausch immer im Mittelpunkt steht auch das Ziel, sich gegenseitig zu verstehen und, falls es überhaupt notwendig ist, Vorurteile über die kulturellen Eigenarten der Gastgeber mit einem Augenzwinkern zu beleuchten. Weitere Schwerpunkte der Klassenfahrt des Wahlkurses „Italienisch“ liegen im gemeinsamen Kennenlern- und Besichtigungsprogramm. Italienisch pauken ergab sich für die 25 Schülerinnen und Schüler der 10. Jahrgangsstufe wie von selbst durch die lebendige Konversation.
Nach dem Willkommensgruß der Schulleitung des „I.I.S. V. Capirola“ in Leno, einer 14.000-Einwohner-Gemeinde in der Lombardei, war zunächst Spiel und Sport angesagt. Werner Dobmeier und Janine Hoffmann übermittelten die Grüße von Schulleiter Dr. Knut Thielsen. Bereits am ersten Nachmittag des umfangreichen Besuchsprogrammes ging es in die benachbarte lombardische Provinzmetropole Brescia. Die „italienische Löwin“, so der Beiname der 200.000-Einwohner-Stadt, beeindruckte mit „Glanz und Gloria“. Viele Kultur- und Kunstdenkmäler, Paläste, Kirchen und Plätze gehören zu einem Weltkulturerbe-Ensemble.
Ein weiterer Reisehöhepunkt folgte bereits tags darauf. Der Wahlkurs besuchte die von der Muse geküsste Lagunenstadt Venedig. Unvergessliche Eindrücke folgten: Markusplatz, Gondelfahrt, die Mischung aus Meer und Lagune und Venedigs spannende Kulturschätze: Der Reisegruppe eröffneten sich sagenhafte Welten mit Symbolen der Macht und Herrlichkeit vergangener Zeiten. Kaum „daheim“ luden die Gasteltern zu temperamentvollen Genussfeten ein. Es triumphierte die Leichtigkeit des Seins. Sirmione, die romantische Perle am Gardasee, zog die jungen Leute am nächsten Tag in ihren Bann. Auch die Besichtigung einer Ölmühle und damit verbunden eine Kostprobe des edlen Produkts gehörte zum abwechslungsreichen Programm.
Ebenso facettenreich zeigte sich den Gymnasiasten das malerische Bergamo nordöstlich von Mailand. Besonders die „Città Alta“, dem auf der Anhöhe gelegenen Teil Bergamos, beeindruckte mit ihren Türmen, Gassen, Palazzi und Kirchen. Der historische Kern der Oberstadt, die Lage am Fuße der Alpen und die Nähe zu Mailand machen Bergamo zu einem beliebten Reiseziel und zu einem Freilichtmuseum „per eccelenza“. Zum Finale lockte ein gemeinsamer Abend in einer rustikalen italienischen Pizzeria mit gutem Essen, temperamentvollen Unterhaltungen und fröhlichen Liedern. In diesem Ambiente verfestigte sich der Traum vom „dolce vita“ mit einer großen Portion an Heiterkeit und Herzlichkeit. Zum Arrivederci am Abreisetag gehörten viele freundschaftliche Umarmungen.
Robert Dotzauer