Die Klasse 9b besucht das Kloster Michelfeld der Regens Wagner Stiftung

Im Rahmen des Geschichtsunterrichts besuchte die Klasse 9b das Kloster Michelfeld der Regens Wagner Stiftung. Das Kloster wurde erbaut, um Menschen mit Behinderung Lebensperspektiven zu eröffnen, und dient auch heute noch dazu. Doch die Jahre des Dritten Reiches stellten ein schmerzliches Kapitel in der Geschichte der Regens Wagner Stiftung dar, denn mit der Machtergreifung Hitlers und der Einführung des „Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ begann die gezielte Verfolgung und Ermordung von Menschen mit Behinderung durch die Nationalsozialisten.

Auch Bewohnerinnen von Regens Wagner wurden auf Grund einer Anweisung der Nationalsozialisten mit ungewisser Zukunft abtransportiert.
In den letzten Jahren beschäftigte sich ein Arbeitskreis bei Regens Wagner Michelfeld mit den Geschehnissen in dieser Zeit. So entstanden 10 Erinnerungs-Stationen auf dem Gelände von Regens Wagner Michelfeld, die unter anderem die Aktion T4 thematisieren oder Einzelschicksale von Bewohnern oder Ordensschwestern zeigen. Die Führung von Station zu Station übernahmen die Schülerinnen und Schüler selbst. In Gruppen erarbeiteten sie mit Hilfe von Informationsmaterial Vorträge zu jeder Erinnerungs-Station und erklärten diese im Anschluss ihren Klassenkameraden und den Lehrkräften. So erhielten die Jugendlichen einen Einblick in das Leben im Kloster in der Zeit des Nationalsozialismus und ihnen wurde zugleich vor Augen geführt, dass sich die Geschehnisse dieser Zeit auch in ihrer Region abspielten. Es ging vor allem auch darum, den Neuntklässlern zu zeigen, in welch perfider Weise die Nationalsozialisten ihr Vorgehen rechtfertigten und inwiefern Familienmitglieder oder das Personal des Klosters von den Taten ahnten.
Den Gymnasiasten sollte nicht nur die Vergangenheit nähergebracht werden, sie sollten auch für das Thema Inklusion und Umgang mit Behinderungen in der heutigen Zeit sensibilisiert werden. Da sich im Kloster noch weitere Akten von Bewohnern aus der Zeit des Dritten Reiches befinden, die noch nicht aufbereitet worden sind, bietet es sich an, diese Thematik im Rahmen eines Seminars aufzugreifen und zu vertiefen. Hierfür hat die Exkursion den Eschenbacher Schülerinnen und Schülern einen ersten Einblick zur Orientierung geboten.
Finanziell unterstützt wurde die Exkursion durch das Projekt Schule ohne Rassismus.

190714 michelfeld

(C.F.)