« Jamais deux sans trois ! » - Wie wär`s mit einer dritten Fremdsprache ?
Bald ist es wieder so weit. In den siebten Klassen steht die Wahl der Ausbildungsrichtung an.
Da will sich natürlich auch der sprachliche Zweig zu Wort melden. „Wodurch er zu erinnern liebt, dass es ihn immerhin noch gibt“, könnte man mit Christian Morgenstern sagen.
Vor kurzem stellte sich mit Funkensprühen und Knalleffekten der naturwissenschaftliche Zweig und hier besonders die Fachschaft Chemie vor. Natürlich: Chemie kann faszinierend und spektakulär sein. Was sollen wir da entgegensetzen? Im Französischunterricht ist die Explosionsgefahr nachweislich äußerst gering und es kommt nur sehr selten zur Freisetzung übelriechender Gase?
Spaß beiseite. Der naturwissenschaftliche und der sprachliche Zweig repräsentieren die Profilfächer des Gymnasiums, die Naturwissenschaften auf der einen, die Fremdsprachen auf der anderen Seite. In beiden Fällen geht es um Begabungsfächer. Man wird nur sehr wenigen Schülern beide Zweige gleichermaßen empfehlen können. Ich fand Physik als Schüler durchaus interessant, verstanden habe ich den Stoff häufig nicht. (Ich hab` das Fach dann mit Note 5 abgelegt...). Es gibt naturwissenschaftliche und es gibt sprachliche Begabungen. Und es liegt uns fern, dem naturwissenschaftlichen Zweig seine Nobelpreisträger in spe abzuwerben.
Wir wenden uns an die sprachlichen Talente! Und wir möchten ihnen Mut machen, sich für den sprachlichen Zweig und für Französisch als dritte Fremdsprache zu entscheiden. Denn wir haben den Eindruck, manche, viele, zu viele trauen sich nicht!
Wer in Deutsch und Englisch gut zurechtkommt, wer Latein ohne größere Schwierigkeiten bewältigt, kann sich bedenkenlos auch an Französisch wagen. Französischlernen ist, weiß Gott, keine Hexerei! Die Grammatik ist wohl etwas schwieriger als im Englischen, aber nicht so kompliziert wie im Lateinischen. Orthographie und Aussprache bringen Neues, aber das ist eine Herausforderung, die, wenn man Sprachen mag, durchaus Spaß macht und mit ein wenig Übung ohne Weiteres zu bewältigen ist.
Die Französischgruppen im sprachlichen Zweig sind in aller Regel recht überschaubar und der Unterricht findet von daher in einer entspannten, aber nichtsdestoweniger konzentrierten Atmosphäre statt. Die Notendurchschnitte in den Schulaufgaben sind häufig überdurch-schnittlich gut, was nicht zuletzt darauf zurückzuführen ist, dass die Schüler durch Englisch und Latein bereits über eine gewisse Routine im Sprachenlernen verfügen, die ihnen in Französisch zugute kommt. In der Oberstufe sind die Schüler des sprachlichen Zweiges in Französisch auf dem gleichen Stand wie die Schüler, die es als zweite Fremdsprache gewählt haben, und gegenüber diesen in den Q11- /Q12-Kursen keineswegs im Hintertreffen (Langfristige Beobachtungen sprechen da eher für das Gegenteil!).
In einer Zeit, in der internationale Kontakte und internationale Zusammenarbeit immer wichtiger werden, in der Englisch immer mehr zum „Globalisierungsesperanto“ wird (Ein Witzbold meinte einmal: „Die Weltsprache Nummer 1 ist schlechtes Englisch.“), kann es durchaus ein Trumpf sein, zumindest eine weitere Fremdsprache zu beherrschen. Und wer in dieser Richtung interessiert ist, hat an unserer Schule die Möglichkeit, sich mit Englisch, Französisch und ggf. mit Spanisch als spätbeginnender Fremdsprache und Italienisch und / oder Russisch als Wahlfach ein sprachliches Profil zu erwerben, mit dem er bei jeder Bewerbung glänzen kann.
Für jeden, der ein wenig Interesse und Begabung für Sprachen mitbringt, ist Französisch als dritte Fremdsprache sicher eine gute Wahl.
Schulaufgaben und Stunden zu zählen, das haben nur die nötig, bei denen es überall „wackelt“ und die immer nur den Weg des geringsten Widerstands suchen. Sich selbst zu unterfordern, ist langfristig sicher keine gute Strategie und eröffnet für den weiteren Ausbildungs- und Berufsweg auch keine guten Perspektiven.
Also nur Mut, es werden nicht nur gute Mathematiker und Naturwissenschaftler gesucht, auch „Sprachler“ werden in vielen Bereichen gebraucht.
Als „Appetithappen“, „amuse-gueule“ würden die Franzosen sagen, finden Sie / findet ihr anbei ein kleines Video, das auf heitere Weise noch einmal die Vorzüge des Französischen zusammenfasst und – hoffentlich – vielen Lust macht, sich mit dieser Sprache ein wenig näher zu beschäftigen und nach der französischen Redensart zu handeln, die wir diesem Text vorangestellt haben: « Jamais deux sans trois ». Man könnte sie mit „Wer zwei sagt, muss auch drei sagen“ übersetzen: Wer sich mit den beiden ersten Fremdsprachen wohl gefühlt hat, dem wird es auch mit der dritten nicht schlecht ergehen. In diesem Sinne:
Bon courage et bienvenue dans l`univers francophone!
ARZ