Eschenbacher Gymnasiasten unterstützen verfolgte Christen
(mma) Klassenübergreifend hatten sich auf Initiative ihrer Religionslehrerin Marianne Moosburger die Klassen 8 e und 9b mit der derzeitigen Christenverfolgung in der Welt befasst. Dank guter Informationen der christlichen Organisation „Open doors“ erfuhr man mache schreckliche Wahrheit der christlichen Glaubensschwestern und – brüder in Bedrängnis, welche den meisten völlig unbekannt war.
Die 9.Klasse hatte eine große Wandinformation gestaltet, welche mit einer Weltkarte den Verfolgungsindex 2012 farblich aufzeigte. Jeder Schüler hatte zudem ein Land aus der langen Liste der betroffenen Länder bearbeitet und in seinen Umrissen gezeichnet. So erfuhr man von der Situation des Landes, der dortigen Bevölkerung, den Dimensionen und der prozentualen Verteilung der Religionen. Erschreckend waren für alle auch die Fakten und Zahlen. So werden derzeit circa 100 Millionen Christen wegen ihres Glaubens an Jesus verfolgt und diskriminiert. Die Weltöffentlichkeit nimmt davon allerdings kaum Notiz und so sehen sich deren Verfolger kaum beeinträchtigt und setzen ihre Schikanen ungehindert fort.
Um auf die Situation der am stärksten verfolgten Christen in Nordkorea aufmerksam zu machen, welche in Todesangst nach China fliehen, aber oft in ihr Heimatland wieder zwangsweise zurückgebracht und damit in den sicheren Tod geschickt werden, sammelten die Schüler Unterschriften. Die Unterzeichner protestieren damit gegen diese Praxis und bitten China darum, die schutzlosen, unter Lebensgefahr Geflohenen nach der Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 der Vereinten Nationen zu schützen und nicht abzuschieben.
Da derzeit die Flüchtlinge keinerlei Rechtsstatus in China habe, seien vor allem Frauen und Mädchen bereit sich verheiraten zu lassen oder sich gar zu prostituieren. Viele Männer werden Opfer krimineller Ausbeutung und arbeiten als Sklaven in diesem Raum der Rechtlosigkeit. Die insgesamt 220 Unterschriften werden an den Präsidenten der Volksrepublik China, Hu Jintao über die Botschaft in Berlin, und auch an das dortige Bundeskanzleramt und das Auswärtige Amt geschickt.
Betroffen machte auch eine aus China stammende Schülermutter, welche die Informationswand gegenüber der Schülerbibliothek studierte, und meinte: „Was ihr da macht, ist lebensrettend! Nur wenn bekannt wird, was hier passiert, kann sich etwas ändern und vielleicht manches Leben vor dem sicheren Tod bewahren! Danke, dass ihr das macht!“
Die achte Klasse hatte sich spontan bei der Lehrplaneinheit „Gelebter Glaube“ entschlossen, für das Hilfswerk Open doors, welches informiert, Flüchtlinge und deren Familien unterstützt und segensreiche Gebetsketten anleitet, eine Aktion zu starten. Direktor Dr. Knut Thielsen war auch sofort einverstanden, dass die Schüler einen außerplanmäßigen Benefizpausenverkauf durchführen dürfen. Aus ihren Privathaushalten brachten die Kinder Waffeleisen und Teig in ausreichender Menge mit, dazu Nutella und Puderzucker. Spontan schloss sich Lukas Braun aus der 8 c ein weiterer Schüler mit einem Crêpesverkauf an.
Kaum hatte die Schulglocke zur Pause gerufen, schon bildete sich eine lange Schlange vor den duftenden Köstlichkeiten und Lehrerin und Schüler hatten alle Hände voll zu tun. Der Erlös von 106,80 Euro wird ohne Abzüge opendoors zukommen. Der zuständige Referent von opendoors, Peter Siemens wird sich dafür persönlich am Donnerstag, dem 19.Juli, bei allen bedanken. Er wird wenige Tage davor von einem Treffen mit verfolgten Christen aus Bhutan zurückkommen und den Gymnasiasten von den neuesten Entwicklungen und seinen taufrischen Erfahrungen berichten.
Die Klassensprecher der 9 b und der 8e, sowie Lukas Braun präsentieren die Unterschriftlisten und den Spendenscheck für opendoors. Direktor Dr. Knut Thielsen und die Religionslehrerin Marianne Moosburger dankten ganz herzlich allen für ihr Engagement.