„Empathie lässt sich lernen“ oder: Das Sozialpraktikum im 12. Jahr seines Bestehens

Den behutsamen und einfühlsamen Umgang mit alten, kranken und behinderten Menschen zu üben und im Ansatz deren Lebensumstände zu erspüren – darum geht es noch bis Ende Juli bei dem zweieinhalbtägigen Sozialpraktikum der 9. Jahrgangsstufe. Dazu sind unsere Schülerinnen und Schülern in Einrichtungen in Eschenbach, Pressath, Grafenwöhr, Kemnath, Neustadt am Kulm, Speichersdorf, Auerbach und Weiden eingesetzt.

Bereits im Unterricht werden die Praktikanten auf die vor ihnen liegenden Herausforderungen vorbereitet und eventuell bestehende Unsicherheiten und Schwellenängste thematisiert; für die meisten ist es der erste Besuch in einem Altersheim oder einer Behinderteneinrichtung. Die eigenen Empfindungen sollen während des Sozialpraktikums schriftlich festgehalten werden, ein abschließender Eintrag in das „Tagebuch“ erfolgt wieder an der Schule. Durch den Kontrast zu den ersten Notizen vor dem Praktikum ergibt sich die Erkenntnis, erheblich an den Aufgaben gewachsen zu sein und für die eigene Entwicklung einen großen Schritt zurückgelegt zu haben. Für die betreuten Menschen stellt die Tätigkeit der Neuntklässler eine helfende und deshalb willkommene Geste der Zuwendung dar, kurzum: praktizierte Nächstenliebe nach der jesuanischen Botschaft „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt 25,40).

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Abbildung mit freundlicher Genehmigung des BRK-Seniorenheims Kemnath

Als treuer Unterstützer „seiner“ ehemaligen Schule erwies sich zum wiederholten Male Herr Dr. Schröder, Allgemeinarzt in Eschenbach, der die für das Praktikum nötige Belehrung der Teilnehmer nach dem Infektionsschutzgesetz unentgeltlich leistete. Ein herzliches Vergelts Gott dafür!

M. Brandl, OStR