Rhetorikkurs für die 10. Klassen

Womit fange ich an?     Auf keinen Fall vorne!

Diesen Tipp für wirkungsvolles Präsentieren und Referieren veranschaulichte der Sprechertrainer vieler Radio- und Fernsehmoderatoren Michael Rossié den Schülerinnen und Schülern der 10. Jahrgangsstufe. Nur Schulaufsätze beginnen am Anfang (Beispiel: Am 8. Juli referierte Michael Rossié am Gymnasium Eschenbach vor den Schülerinnen und Schülern der 10. Jahrgangsstufe über Rhetorik.). Wirkungsvolles Erzählen setzt da ein, wo es interessant wird.
Sterndramaturgie anstelle von Frustdramaturgie – ein Referat muss nicht mit der Nennung des Themas, eine persönliche Vorstellung muss nicht mit dem Namen beginnen. Die zur Veranschaulichung benutzen Sterne bestehen aus den verschiedensten Merkmalen, womit man anfängt, ist dabei nicht vorgeschrieben.
„Wenn Sie nicht besser sind als ein fotokopiertes Blatt Papier, sollten Sie es lassen“ – damit wollte Rossié die Aufgaben und Möglichkeiten der Power-Point-Präsentation und des Referenten unterscheiden. Power-Point-Präsentationen enthalten Bilder, Filme, Statistiken, Karikaturen, der Mensch beschreibt, erklärt, bewertet und erzählt. Dabei gilt: „Wenn Sie lügen, marschieren die Sätze. Wenn Sie ehrlich sind, tanzen die Sätze“ (M. Rossié). Doch wie bekommt man Sätze zum Tanzen? Wer Menschen inhaltlich fesseln oder begeistern will, muss sie auf der Beziehungsebene ansprechen. Im Alltag sprechen wir keinen Satz, der nicht außer der Sachinformation eine Botschaft auf der Sub-Ebene enthält. Dies führt Rossié am Beispielsatz „Möchtest du eine Cola?“ vor, indem er durch die Stimme, den Tonfall, die Sprachmelodie diesem Satz die vielfältigsten Sub-Botschaften verleiht.

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