Nicht mit mir!
Kurz vor den Sommerferien gab es für die Teilnehmerinnen des Wahlkurses „Selbstbehauptung und Selbstverteidigung“, der von StRin Andrea Hofmann geleitet wird, ein besonderes Highlight.
Sie konnte den Bezirksprüfungsbeauftragten im Judo, Thomas Kraus, dazu gewinnen, als Referent und Prüfer in den Kurs zu kommen, um eine trainingsbegleitende Gürtelprüfung abzuhalten und einen Selbstverteidigungsworkshop zu leiten.
Die Mädchen mussten zuerst ihre erlernte Falltechnik demonstrieren. Danach zeigten sie verschiedene im Kurs erlernte Judowürfe und Festhaltetechniken am Boden und wie man sich aus ihnen befreit. Zudem mussten sie ein Boden-Randori (eine Art lockerer Übungskampf am Boden) vorführen. Diese für den weiß-gelben Gürtel erlernten Techniken sind erste Grundlagen des Judo und bilden somit die Basis für alle weiteren Gürtelstufen.
Unter den gestrengen Augen des Bezirksprüfungsbeauftragten Thomas Kraus zeigten alle Teilnehmerinnen gute Kenntnisse und Fertigkeiten und durften am Ende der Prüfung stolz eine offizielle Urkunde in Empfang nehmen, die ihnen ihre Leistungen bescheinigt. Diese ist für die Teilnehmerinnen nicht nur einfach eine schöne Erinnerung. Sollte eine von ihnen Judo gerne weiter betreiben wollen, berechtigt sie die Urkunde dazu, einen weiß-gelben Gürtel zu tragen.
Im Anschluss an die Prüfung lernten die Schülerinnen im Selbstverteidigungsworkshop weitere Möglichkeiten kennen, sich im Falle eines Angriffes mit hochwirksamen Tricks und Techniken auch gegen körperlich Stärkere zu behaupten.
Dieser Kurs wurde dieses Schuljahr als Pilotprojekt zum ersten Mal angeboten und entwickelte sich im Laufe der Monate zu einem kompakten Lehrgang, der mit dieser Veranstaltung seinen krönenden Abschluss fand.
In dieser Form wurde dies, wie der Bezirksprüfungsbeauftragte bestätigte, bisher noch an keiner anderen Schule der Oberpfalz angeboten.
Grundsätzliches zum Wahlkurs:
Selbstbehauptung und Selbstverteidigung für Mädchen
Auch in unserer Zeit ist Gewalt immer präsent: Schlägereien in den Fußgängerzonen, Pöbeleien unter Gleichaltrigen, Handgreiflichkeiten in zerrütteten Familien.
Hier an unserer Schule Prävention zu betreiben, war das Ziel dieses völlig neu eingerichteten Wahlkurses, der sich an interessierte Schülerinnen der 6. und 7. Klassen richtete. Die zentrale Frage war: Wie kann ich es vermeiden, dass ich zum Opfer werde?
Im Vordergrund stand, das Selbstbewusstsein der Teilnehmer durch Techniken der Selbstverteidigung zu stärken, Gefahren zu erkennen und zu vermeiden sowie die Wahrnehmung für Konflikte zu schärfen, um ihnen schon im Vorfeld auszuweichen.
Unter der Leitung von StRin A.Hofmann wurden typische Konfliktsituationen beschrieben und im Rollenspiel nachgestellt. Die Körpersprache, die Signale, die man durch diese oder jene Haltung, durch diese oder jene Geste ausdrückt, wurden praktisch eingeübt. Die Schülerinnen wurden animiert laut zu werden, sich selbstbewusst zu äußern und energisch aufzutreten.
So lernten die Mädchen ihre eigenen Möglichkeiten und Grenzen kennen. Sie erprobten im Selbstverteidigungskurs die Kraft ihrer Stimme und übten, wirksam „Nein“ zu sagen. Außerdem erhielten sie wertvolle Tipps zu gefahrenvermeidendem Verhalten.
Die Schülerinnen übten im Selbstverteidigungskurs ein vielseitig anwendbares Repertoire an Kampf- und Abwehrtechniken ein, die speziell darauf ausgelegt waren, dass sich auch körperlich Schwächere gegen stärkere Angreifer behaupten können. Diese kamen vor allem aus dem Judo und Jiu Jitsu.
Das Ziel ist jedoch, sie möglichst niemals anwenden zu müssen.