Deutsch-Französischer Abend am Gymnasium Eschenbach
Eine festlich in den französischen Nationalfarben bleu-blanc-rouge geschmückte Aula und weiß gedeckte Tische mit französischen Emblemen erwarteten die zahlreichen Eltern und Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen am Gymnasium Eschenbach zum deutsch-französischen Abend.
Eingangs lauschten die Gäste dem französischen Kinderlied «Au clair de la lune», das Schülerinnen der Klasse 8d von der Galerie in die Aula hinabsangen. In seiner Begrüßungsansprache erinnerte OStD Dr. Knut Thielsen an den am 22. Januar 1963 im Pariser Élysée-Palast unterzeichneten deutsch-französischen Freundschaftsvertrag. Seit der Unterzeichung des Vertrags durch Konrad Adenauer und Charles de Gaulle wird dieser Tag auch am Gymnasium Eschenbach jedes Jahr zum Anlass genommen, die deutsch-französische Freundschaft zu feiern.
Dr. Thielsen erläuterte kurz die beschwingte Lebensart der Franzosen und die Entstehung der französischen Sprache, die zu den romanischen Sprachen gehört und von vielen verschiedenen Völkern Mitteleuropas beeinflusst wurde. Die Pflege der Freundschaft zum Nachbarland sei sehr wichtig. Mit den Worten „nicht «Vive la France», sondern «Vive la différence!»“ – es lebe der Unterschied – gab Dr. Thielsen die Bühne für die Akteure frei.
Durch das abwechslungsreiche Programm führten die Schülerinnen Sarah Wolf und Jana Pfab (Q12). Unter der Leitung von Michael Horn sang das Vokalensemble «Vois sur ton chemin». Mit «Salut d´amour» und einem Tango erfreute das Streichensemble unter der Leitung von Christian Gnahn, das von Katharina Maier am Klavier begleitet wurde. Einen Tanz zu «Avenir» von Louane hatte Diana Lobenhofer mit Schülerinnen der 8. Klassen einstudiert. Dieser sportlichen Darbietung folgte „Dingsda“. Von Kindern der Klassen 8c und d wurden spezielle französische Speisen wie Macarons oder Croissants und Sehenswürdigkeiten in verschlüsselter Form vorgetragen, welche von den Fünftklässlern erraten werden mussten.
In der anschließenden Pause stürmten die Besucher das von vielen freiwilligen Helferinnen aus verschiedenen Klassen vorbereitete Buffet. Es gab zahlreiche französische Köstlichkeiten und Leckereien, geschmückt mit blau-weiß-roten Fähnchen, wie Quiche de jambon (Schinkenquiche), Quiche aux poivrons (Paprikaquiche) und verschiedene Tartes z.B. Tarte Belle-Hélenè. Flammkuchen und deftiges und süßes Kleingebäck rundeten das vielfältige Angebot ab. Mit großem Interesse bewunderten die Besucher mehrere Schautafeln, auf denen Frankreich mit seinen Landschaften, Städten und vielen historischen und kulturellen Themen dargestellt wurde.
Nach der Pause folgte ein weiterer Höhepunkt. Der 16-jährige Schüler Marius Koslowski aus der Klasse 10b trat als Zauberer auf. Er zauberte und verzauberte dabei die großen und die kleinen Gäste gleichermaßen. Seine Tricks mit Karten, Seilen und kleinen roten Bällen sorgten für großes Staunen und Bewunderung. Der absolute Höhepunkt war die Verwandlung eines blauen Zwanzigerscheins in einen braunen Fünfziger. Den Zwanziger, dessen Registrierungsnummer vorher aufgeschrieben wurde, holte er im Original aus einer Zitrone wieder heraus. Viele Zuschauer wurden aktiv in seine Zauberkunst miteinbezogen. Anschließend trug der Chor der Klassen 8c und d das Lied «Champs-Elysées» sehr engagiert vor.
Vorbereitet und organisiert wurde dieser deutsch-französische Abend vom „P-Seminar-Französisch“ des Gymnasiums Eschenbach unter der Leitung von Kathrin Wegmann. Die acht Schülerinnen des P-Seminars beschlossen den kurzweiligen Abend mit den beiden Fabeln von Jean de la Fontaine „Die Grille und die Ameise“ und „Der Rabe und der Fuchs“ als Puppenspiel in deutsch-französischer Version.
Langanhaltender Beifall der Zuschauer war ein verdienter Lohn für die vielen Mitwirkenden des Abends. Direktor Dr. Knut Thielsen dankte stellvertretend für alle Mitwirkenden und Beteiligten, besonders Kathrin Wegmann mit ihrem Seminar für die gute Vorbereitung, Organisation und Durchführung dieser äußerst gelungenen Veranstaltung. Er sehe darin einen wichtigen Baustein für die europäische Einigung und Völkerverständigung fernab der großen politischen Bühnen in Straßburg, Brüssel, Paris oder Berlin. Nur so komme Europa auch bei den Menschen an.