Girls‘ Day – Klischees werden hinterfragt!!!
Obgleich die Farben der Werbeplakate für den Girls‘ Day in rosa und den Boys‘ Day in blau die typischen Gender-Klischees unterstützen, hat dieses Projekt großen Zuspruch am Gymnasium Eschenbach gefunden. Traditionelle Rollenbilder, die Mädchen in Erzieherinnenrollen stecken, und Jungen zu Ingenieuren und Managern machen, werden am Girls‘- und Boys‘ Day für einen Tag außer Kraft gesetzt.
Eine große Zahl regionaler Betriebe hat sich bereit erklärt, Schülerinnen und Schülern einen Einblick in die Vielfalt praktisch orientierter Berufe zu geben. So konnten Mädchen bei der Firma Hegele die Arbeit des Kommissionierens kennenlernen, andere haben bei der Firma Siemens gefeilt und gelötet. Ebenso gelang es der Firma ABM Greiffenberger einen Einblick in die Welt der Mechatronik zu geben, sodass die Schülerinnen die naturwissenschaftlichen Fächer Physik und Mathematik praxisnah miterleben durften. Behörden wie Polizei, Zoll und Landratsamt, aber auch Bildungsstätten wie beispielsweise die OTH Weiden-Amberg haben ebenso ihren Beitrag geleistet, einer oftmals niedrigen Frauenquote mit ihrer Beteiligung am Girls‘ Day entgegenzuwirken. Bei Polizei und Zoll waren vor allem auch Sport und Fitness angesagt, was für die Bewerberinnen des Girls‘ Days keinerlei Hürde darstellte.
Der Erfolg der Initiative ist nach Ansicht der Veranstalter längst sichtbar. So zählten beispielsweise 2008 die sogenannten MINT-Studienfächer - Fächer aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik - gerade mal etwa 18 Prozent weibliche Studienanfänger, im Wintersemester 2014/2015 waren es dagegen schon 31,3 Prozent. Diese Zahlen belegen damit auch, dass ein Umdenken in der Gesellschaft stattfindet und Mädchen nicht in ein enges Korsett von „sprachlich begabt“ oder „sozial engagiert“ gesteckt werden dürfen.
Der Schulleiter, Dr. Thielsen, dankte Werner Dobmeier für die Organisation an der Schule und allen Firmen für diese Möglichkeit, das „Fenster der Theorie mit Blick auf die Praxis“ zu öffnen und Schülerinnen die Gelegenheit zu geben, die „neue“ Welt der Praxis kennenzulernen.
Isabella Beyer / Werner Dobmeier