Tag der Offenen Tür
(do) So macht Schule Spaß. Beim Tag der Offenen Tür des Gymnasiums Eschenbach erwarteten die Besucher am vergangenen Samstag eine Demonstration umfassender Bildungsperspektiven und ein Vormittag internationaler Genüsse. Schauen, staunen und genießen war angesagt.
In seiner ganzen Vielfalt präsentierte sich beim Tag der Offenen Tür eine Bildungseinrichtung, die mehr bedeutet, als nur Unterricht. Schulleiter Dr. Knut Thielsen beschrieb die familiäre Atmosphäre, die am Samstag in der Aula und in Gängen und Klassenzimmern herrschte, mit dem einladenden Leitbild: „Miteinander leben, lernen und lehren“. Das Eschenbacher Gymnasium sei geprägt von einem ganzheitlichen Bildungskonzept, so der Schulchef. Mit Blick auf den Zauber dieses Vormittags versprach der Oberstudiendirektor nicht zu viel: „Sie werden staunen, was heute alles abläuft“, wandte er sich an Kinder, Eltern, Ehren- und Zaungäste.
Nach der charmanten Begrüßung „eroberte“ ein staunendes Publikum eine Schule, die sich an diesem Vormittag von ihrer gastfreundlichsten Seite zeigte. Dass eine Schule nicht nur Lernort ist, sondern Wohlfühlatmosphäre ausstrahlen kann, wer hätte das gedacht. Von wegen langweilig und streng. Für die Besuchermassen wurde sie am Samstag zu einem Tempel der Wissenschaft und der Muse. Schüler, Eltern, Ehemalige, Freunde und Wissbegierige tummelten sich auf dem Schulgelände und ließen sich vom vielfältigen Angebot in den Bann ziehen. Die Fachbereiche „explodierten“ an Einfällen. Schülergerecht wurde große Themen, Fragen der Zukunft und wissenschaftliche Experimente von den jungen Nachwuchstüftlern heruntergebrochen.
Schauversuche rund um die Chemie, ein Mitmachlabor mit Experimenten zu Luft, Wasser und Farbe, Physik für Kids oder ein Blick durch das Mikroskop: es gab viele Geheimnisse zu entdecken. Aber nicht nur naturwissenschaftliche Fächer zeigten ihre Vielfalt. Auch der sprachliche, künstlerische und musische Bereich setzte die Besucher in Erstaunen. So demonstrierten Schülerinnen und Schüler bei Orchester- und Chorproben ihre musische Begabung, in Form von Schnupperstunden in italienischen, französischen und englischen Cafés wurden die Sprachbereiche eingebunden und ein offenes Atelier beeindruckte mit einer bunten Kunstausstellung.
„Tagesform“ und „Heute, Samstag mach ich ein Fass auf, lass die Sorgen Sorgen sein“ hieß der für den Tag der Offenen Tür treffende Spruch auf einer Wäscheleine. Vor dem Hintergrund des Lutherjahres zogen einfallsreich Schüler mit einem Spruchband durch die Aula, auf dem beispielsweise zu lesen war „Selig sind die reinen Herzens sind – denn sie werden Gott schauen“. Reine Herzen vorausgesetzt ging es in diesen Stunden dann doch mehr um das Entdecken irdischer Güter. Das Angebot an Sehenswertem, an Information und Attraktion nahm kein Ende. Nach einem Abstecher in die Mehrzweckhalle, dort war eine Bewegungslandschaft aufgebaut, drängte es die Besucher zu einer rätselhaften Theatervorführung der Unterstufenklassen.
Führungen durch die Schulgebäude wechselten sich ab mit spannenden Angeboten in den Klassenräumen. Ein Geschichtsquiz versprach eine Gewinnchance, Wissenswertes bot ein Mathematiktest, der Schulsanitätsdienst zeigte sich bestens gewappnet für das „Wunden schminken“, Mountainbiking hieß die Vorstellung des Wahlfachs und auch der tropische Regenwald fand Einzug in einen Fachraum. Angeleitet von freundlichen Gymnasiasten und ihren Lehrkräften konnten die Besucher noch eine ganze Reihe von Einfällen und Arbeitstechniken kennen lernen. Der Programm-Leitfaden verwies auf rund 60 Erlebnisstationen.
Auch die Präsentation des ganzheitlichen Schulprojekts gehörte zum Themenbereich. Zudem wurde das Fest der Sinne auch zu einer Demonstration der Genüsse. An allen Ecken und Enden kredenzten die Gymnasiasten Schmankerln aus aller Herren Länder. Da hatten es die bayerischen Spezialitäten schwer, gegen starke Konkurrenz zu bestehen, etwa die der Lateiner – denn dort ist das Essen feiner, hieß jedenfalls die hintergründige Einladung zum Besuch des italienischen Cafés. Fein war’s eigentlich auf dem ganzen Stationen-Weg, darin war sich ein begeistertes Publikum einig. Der Tag der Offenen Tür ruft nach Wiederholung.
Schulleiter Dr. Thielsen dankte allen Schülern und Lehrkräften sowie den Organisatoren für diesen gelungenen Tag.