Martin Luther King begeistert Schülerinnen und Schüler
Rund 50 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums und der Wirtschaftsschule Eschenbach nahmen an der Theaterfahrt der Oberstufe teil.
Dieses Jahr ging es nach Regensburg in das Velodrom. Dort besuchten sie die Aufführung der American Drama Group, die das Leben des schwarzen US-amerikanischen Bürgerrechtlers Martin Luther King auf die Bühne brachte. Die Inszenierung lässt sich als spannende Mischung aus klassischem Schauspiel und „Phyiscal Theatre“ beschreiben. Das Ganze wurde in der englischen Originalsprache dargeboten.
Alle Anwesenden werden schnell von der fünfköpfigen Truppe in ihren Bann gezogen. Die Schülerinnen und Schüler sind fasziniert wie die Schauspieler permanent in wechselnde Rolle schlüpfen und sofort den neuen Charakter überzeugend verkörpern. Den Schauspielern gelingt es mit nur wenigen Utensilien, die wichtigen Ereignisse in der afro- amerikanischen Bürgerrechtsbewegung zu zeigen. So kann aus mitgebrachten Stühlen schnell ein Bus werden, aus dem die Bürgerrechtsaktivistin Rosa Parks von einem weißen Sheriff geführt wird, weil sie nicht ihren Sitzplatz für einen weißen Fahrgast freimachen wollte. Auch in dieser Szene kommen Requisiten eine wichtige Rolle zu, da der weiße Polizeichef von einem schwarzen Schauspieler dargestellt wird, trägt er eine weiße Maske.
Der Gruppe gelingt es auch, den Montgomery Bus Boycot, der auf Rosa Parks Aktion folgte, nur durch das Einspielen von Protestgeräuschen zu übermitteln. Martin Luther King wird sehr differenziert beleuchtet. Das Publikum lernt sein Gefühlschaos kennen und sieht auch die permanenten Bedrohungen, die sich der Anführer der Bürgerrechtsbewegung stellen muss. Martin Luther Kings Leben wird aber keineswegs nur als Erfolgsgeschichte gezeichnet. In einigen Szenen erlebt man auch einen sehr nachdenklichen Mann, der sich gerne sein altes Leben zurückwünscht, an der Wirksamkeit seines eigenen Handelns zweifelt und erkennen muss, dass der Weg bis zur Gleichberechtigung der Afroamerikaner noch lange sein wird.
Martin Luther King stellte in seiner historischen „I have a dream“ – Rede seine Vision eines geeinten Amerikas und auch einer friedlichen Welt dar. Bei der Betrachtung weltweiter Entwicklungen muss leider festgestellt werden, dass die politische und gesellschaftliche Brisanz seiner Worte nach über 50 Jahren aktueller denn je ist. Das Stück endet mit Kings Tod und wird, wie in vielen Szenen, vom Gesang der Schauspieler begleitet. Die Akteure kreieren durch ihre musikalischen und choreographischen Einlagen den „Original-Sound“ dieser Zeit und unterstreichen den Willen zum gewaltfreien
Widerstand als einzige Möglichkeit die Gesellschaft nachhaltig zu verändern.
Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler erlebten einen schönen Theaterabend. Die Fachschaft Englisch freut sich über eine durchgehend positive Resonanz und auf weitere Zusammenarbeiten mit der Wirtschaftsschule Eschenbach.
Christoph Renner