Willkommen in Bayerisch-Sibirien …!
Es musste ihnen wahrhaftig vorkommen, als seien sie in Sibirien gelandet, den 31 jungen Franzosen aus dem schon frühlingshaften Nérac, die am 23.Februar am frühen Nachmittag vor dem Eschenbacher Gymnasium aus dem Bus stiegen, wo sie sogleich von ihren deutschen Partnern und deren Familien in Empfang genommen wurden. Immerhin hatten sie dank der nordbayerischen Witterungsverhältnisse Gelegenheit, die Austauschwoche mit Aktivitäten zu beginnen, die ihnen aus ihrer südlichen Heimat so gar nicht vertraut sind: Schlittenfahren, Schneeballschlachten und Spaziergänge durch verschneite Landschaften. Und offensichtlich hatten sie durchaus Spaß daran …
Nach dem Wochenende in den Gastfamilien lernten sie am Montagvormittag erst einmal ihre Partnerschule kennen. OStD Dr. Thielsen hieß die französische Gruppe und ihre beiden Begleiterinnen, Susanne Prohon und Solange Chaland, am Gymnasium willkommen und hob in seiner kurzen Ansprache die Bedeutung des Schüleraustausches im Rahmen der deutsch-französischen Beziehungen und des europäischen Einigungsprozesses hervor. Anschließend stand eine Führung durch das Schulgebäude auf dem Programm. Der für diesen Tag geplante Ausflug nach Bayreuth und Kulmbach fiel zwar den ausnehmend widrigen Verkehrsverhältnissen zum Opfer, immerhin hatten die jungen Franzosen auf diese Weise aber die Möglichkeit, noch etwas mehr Zeit als vorgesehen mit ihren deutschen Austauschpartnern zu verbringen. Am Dienstag begleiteten die Eschenbacher Schüler ihre französischen Gäste nach Nürnberg, wo sie Stadtführungen in deutscher und französischer Sprache erwarteten. Auch für einen Bummel durch die Fußgängerzone blieb noch genug Zeit. Nachdem sie am Mittwochvormittag einige Stunden am Unterricht teilgenommen hatten, wurden die Franzosen im Rathaus von Bürgermeister Peter Lehr begrüßt, der ihnen in einem kurzen Vortrag die Stadt Eschenbach, ihre Geschichte, ihre wirtschaftliche Entwicklung, ihre sozialen Einrichtungen und ihre touristische Infrastruktur nahebrachte und ihnen ein kleines Souvenir als Erinnerung an ihren Aufenthalt überreichte. Am Nachmittag stand die Stadtrallye auf dem Programm, die bei keinem Schüleraustausch fehlen darf.
Der Mittwochabend stand im Zeichen der deutsch-französischen Party, die ebenfalls fester Bestandteil des Austauschprogramms ist. Sie begann mit einem gemeinsamen Essen in der Schulmensa, zu dem die deutschen Gastfamilien ein mehr als reichliches Vor- und Nachspeisenbüffet beisteuerten (Respekt und vielen Dank!). Die Preisverleihung für die Stadtrallye, verschiedene Spiele und eine vielbeachtete musikalische Einlage einiger Schülerinnen der 9. Klasse rundeten den Abend ab. Der Donnerstag führte die französische Gruppe nach Amberg, wo sie unter der kundigen Leitung von Frau Moosburger die Stadt besichtigte und anschließend Gelegenheit hatte, eine Partie Bowling zu spielen. Am Freitagvormittag nahmen die jungen Franzosen noch einmal am Unterricht teil, ehe sie am Nachmittag – gewissermaßen zum krönenden Abschluss - unter der Anleitung von StR Horn gemeinsam mit ihren deutschen Partnern sangen und musizierten. Und um 16 Uhr wartete schon der Bus, der die Gruppe aus Nérac – nach teilweise tränenreichem Abschied – zurück in ihre Heimat brachte. Wie schnell doch so eine Woche vergehen kann… - aber das Wiedersehen ist ja schon für April geplant!
Organisiert und begleitet wurde das Austauschprogramm von den Französischlehrkräften des Gymnasiums Eschenbach. Unser besonderer Dank gilt der Familie Müller und allen ihren Mitarbeitern, die mehrmals für das leibliche Wohl der Gäste sorgten, Herrn Horn für sein musikalischen Engagement, allen Kollegen, die die französischen Schüler in ihren Unterricht integrierten oder Vertretungen für beteiligte Lehrkräfte übernahmen, und der Schulleitung, die für die optimalen Rahmenbedingungen sorgte.