Was geschah mit den behinderten Bewohnerinnen und Schwestern des Klosters in Michelfeld während der Zeit im Nationalsozialismus? Ausgangspunkt für diese Frage war im Deutschunterricht der Klasse 9a der Roman „Grafeneck“ von Rainer Gross. Während in dem Kriminalroman Fragen zu Euthanasie und der Tötungsanstalt Grafeneck gestellt werden, beschäftigten sich die Klassen 9a und 9e mit diesem Thema vor Ort und besuchten die Regens-Wagner Stiftung in Michelfeld.

Mit Hilfe der Denkmalsteine als Erinnerungsort, die über das gesamte Gelände verteilt sind, und zusätzlichen Materialien recherchierten die Schülerinnen und Schüler, dass sich während des Krieges etwa 30 Dillinger Franziskanerinnen um mehr als 380 Bewohnerinnen mit Behinderungen kümmerten.

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Ab 1940 wurde allen Behinderten-Einrichtungen befohlen, Bewohnerinnen mit einer schweren Krankheit zu melden. Deren Schicksal bzw. deren Weg in den Tod verfolgten die Schülerinnen und Schüler anhand der behinderten Jüdin Emma Wilmersdörfer und realisierten, was mit den 233 Bewohnerinnen, die von Michelfeld abgeholt wurden und von denen 155 das Kriegsende nicht überlebten, geschah. Die Sozialpädagogin Sabrina Renk, die das Projekt „Euthanasieweg“ maßgeblich initiierte und leitet, veranschaulichte die Ergebnisse der beiden Klassen durch Hintergrundinformationen. Begleitet wurden die beiden Klassen von ihren Lehrkräften Benjamin Frankl und Isabella Beyer.