Individueller deutsch-polnischer Austausch zwischen dem Gymnasium Eschenbach und Partnerschule in Nowy Wiśnicz im siebten Jahr

In der Zeit vom 12. Januar bis 2. Februar 2019 hat das Gymnasium Eschenbach bereits zum siebten Mal in Folge Besuch zweier polnischer Gastschülerinnen. Magdalena Czekaj und Martyna Dziedzic (beide 15 Jahre) lernen seit drei Jahren Deutsch und wurde in den Gastfamilien von Alina Schwindl aus Kulmain und Chiara Zeitler aus Auerbach (beide 9. Klasse) sehr herzlich und freundlich aufgenommen.

Im Vorfeld hatte Schulleiter Dr. Knut Thielsen per E-Mail die Organisation und Gestaltung des Besuchsprogramms mit der polnischen Seite abgesprochen. Die polnische Deutschlehrerin und dortige Betreuerin, Frau Bożena Głąb, ist ebenfalls zugleich Schulleiterin. Der Austausch entstand aus der seit 2009 zwischen der Wirtschaftsschule Eschenbach und dem damaligen Gymnazium Nowy Wiśnicz bestehenden offiziellen Partnerschaft auf der Grundlage einer herausragenden Kooperation zwischen den drei Schulen. Die Gemeinde Nowy Wiśnicz liegt ca. 50 km südöstlich von Krakau in Südpolen und kann auf eine mehr als 750-jährige Geschichte zurückblicken. Das dortige Gymnasium besuchen knapp 300 Schüler, die Kontakte zur Wirtschaftsschule Eschenbach reichen zurück ins Jahr 2001.
Zu Beginn ihres Aufenthalts am Gymnasium Eschenbach wurden Magdalena und Martyna vom Schulleiter und den Schülersprechern der SMV begrüßt, sie stellten im Anschluss mithilfe einer anschaulichen Präsentation ihr Heimatland und ihre Schule im Klassenzimmer vor. Außer den familiären Aktivitäten verbringen sie ein Wochenende in München, ein weiterer Nachmittag führte sie mit Schülervertretern nach Weiden (Foto), an einem anderen Tag werden sie die Offene Ganztagsschule der Mittelschule in Grafenwöhr besuchen. Nicht zuletzt dank des engagierten Einzelunterrichts durch Frau Alexandrina Pirkl (Wirtschaftsschule) haben sie große Fortschritte im Deutschen gemacht und zeigt sich äußerst aufgeschlossen für Neues. Täglich schreiben sie an ihrem Bericht für ihre Deutschlehrerin in Polen.
Um die Pfingstferien erfolgt der Gegenbesuch der deutschen Schülerinnen in Nowy Wiśnicz und Krakau. Bei verschiedenen landeskundlichen Aktivitäten werden sie Polen, seine Bewohner und seine Kultur kennenlernen. Dazu gehört auch ein Besuch in der KZ-Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Alina und Chiara werden in ihren polnischen Gastfamilien wohnen und zudem in der benachbarten Grundschule ein sprachaktivierendes Praktikum ableisten.
In persönlichen Gesprächen mit der polnischen Schulleitung waren sich beide Seiten einig, dass dieser individuelle Schüleraustausch auch künftig als Bereicherung des schulischen Lebens und der europäischen Völkerverständigung gefördert werden sollte. Schulleiter Dr. Thielsen betonte auf Nachfrage, er verstehe diese Maßnahme als weiteren Mosaikstein der internationalen Öffnung des Gymnasiums Eschenbach. Im Europa des 21. Jahrhunderts und in einer globalisierten, auf Offenheit angewiesenen Welt täte gerade den Jugendlichen aus dem ländlichen Raum eine derartige Horizonterweiterung gut. Dies trage wesentlich zur Ausbildung von Völkerverständigung und Toleranz bei, – zwei Tugenden, die ja in diesen Zeiten auch nicht mehr immer und überall selbstverständlich anmuten.

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Schulleiter Dr. Thielsen (links) ließ es sich nicht nehmen, zusammen mit den Vertretern der SMV die beiden polnischen Gastschülerinnen Magda (mit Mütze links) und Martyna (mit Mütze rechts) und die aufnehmenden Schülerinnen Chiara (4. von rechts) und Alina (ganz rechts) beim Ausflug nach Weiden persönlich zu begleiten.