Schüler der neunten Klassen hinter den Kulissen des Medienhauses „Der neue Tag“

Die Zeitung bildet das Bindeglied zwischen der Außenwelt und dem Leser, sie liefert Informationen und Nachrichten aus der ganzen Welt an Millionen Haushalte Tag für Tag. Doch an was müssen die Redaktionen und Druckereien eigentlich alles denken, wenn die Zeitungen pünktlich am nächsten Morgen vor der Haustür sein müssen? Wie entsteht so eine Zeitung Schritt für Schritt? Wer entscheidet, welche Themen es in die Ausgaben schaffen und auf welche verzichtet werden muss? Fragen, die man am besten an einem Ort beantworten kann, an welchem Zeitungen entstehen.

Im Rahmen des fächerübergreifenden Unterrichts in den Fächern Deutsch und Sozialkunde, in dem die Schüler und Schülerinnen einen theoretischen Einblick in das gewaltige Thema Medien und Zeitungswesen erhalten hatten, ging es nun um die praktische Erfahrung im Rahmen einer Exkursion zum Medienhaus „Der neue Tag“. Der Besuch außerschulischer Lernorte als praktischer Erfahrungsraum bildet eine Grundforderung moderner Didaktik und nimmt zunehmend Raum im unterrichtlichen Tagesgeschehen ein. Die Schüler und Schülerinnen der Klassen 9a und 9d wurden von den jeweiligen Deutschlehrkräften Lisa Fliege und Adrian Schmalenbach am 13. Mai 2014 begleitet.

Für den Bezirk mittlere und nördliche Oberpfalz hat sich die Tageszeitung „Der neue Tag“ seit vielen Jahren etabliert und spricht die verschiedenen Regionen und Städte innerhalb dieses Einzugsgebiets durch entsprechende Regionalausgaben individuell an. Die „Amberger Zeitung“ und „Sulzbach-Rosenberger Zeitung“ sind jeweils eigenständige Ausgaben des neuen Tages, letztlich hat aber jede Zeitung ihren Ursprung seit 2011 im Medienhaus „Der neue Tag“ im Industriegebiet Weidens, wo sie gedruckt und fertig zum Abtransport zusammengestellt werden.

Nachdem die Schüler und Schülerinnen per Video auf einige Eigenheiten des Unternehmens, des Verlags und der Druckerei hingewiesen wurden, konnten sie sich nach diesem theoretischen Unterbau den Alltag im Druckzentrum genauer anschauen. Beim Anblick der riesigen Maschinen, der meterhohen Türme von Papier und der hohen technischen Ausstattung staunten die SchülerInnen nicht schlecht, waren interessiert und stellten Fragen. Der Rundgang führte uns von der gewaltigen Druckmaschine über die großen Hallen des Papierlagers bis hin zur Ausfertigungsanlage, von wo die fertigen Zeitungspakete das Medienhaus in die verschiedenen Regionen verlassen. Bereits die bloßen Zahlen boten beeindruckende Einblicke in den Alltag einer Druckerei: Eine Papierrolle hat ca.19-22km Papier, ist eine Tonne schwer und kostet in etwa 1000€, in einem gefüllten Lager befinden sich 7000 Tonnen Papier, wobei pro Nacht ca. zwölf Rollen verbraucht werden. Eine Tonne Tinte reicht etwa für eine Woche aus, je nach Farbe. Der Druck beginnt meist gegen 22:30 Uhr, um 1 Uhr nachts sind dann oft schon die Zeitungen etwa in Amberg oder Eschenbach, alles von Weiden aus.

So wurden die Schüler und Schülerinnen umfassend informiert, konnten Fragen stellen und erhielten einen vertieften Einblick in die komplexen Verarbeitungsprozesse, bis ein Ereignis schließlich in Druckform erscheinen kann. Hinter der Selbstverständlichkeit, morgens in die Zeitung zu blicken, steckt also eine Menge Arbeit.

Adrian Schmalenbach