Individueller deutsch-polnischer Austausch zwischen dem Gymnasium Eschenbach und dem „Gymnazium Nowy Wiśnicz“ im fünften Jahr

Eschenbach. In der Zeit vom 28. Januar bis 17. Februar 2017 hat das Gymnasium Eschenbach bereits zum fünften Mal in Folge Besuch einer polnischen Gastschülerin.

170215 polenaustauschJulia Kukla (15 Jahre) lernt seit drei Jahren Deutsch und wurde in den Gastfamilien von Gabriela Molz (10. Klasse) aus Eschenbach und Laura Scharf (9. Klasse) aus Oberbibrach sehr herzlich und freundlich aufgenommen. Im Vorfeld hatte Schulleiter Dr. Knut Thielsen per E-Mail die Organisation und Gestaltung des Besuchsprogramms mit der polnischen Seite abgesprochen. Der Austausch entstand aus der seit 2009 zwischen der Wirtschaftsschule Eschenbach und dem Gymnazium Nowy Wiśnicz bestehenden offiziellen Partnerschaft auf der Grundlage einer herausragenden Kooperation zwischen den drei Schulen. Die Gemeinde Nowy Wiśnicz liegt ca. 50 km südöstlich von Krakau in Südpolen und kann auf eine mehr als 750-jährige Geschichte zurückblicken. Das dortige Gymnasium besuchen knapp 300 Schüler, die Kontakte zur Wirtschaftsschule Eschenbach reichen zurück ins Jahr 2001.

Zu Beginn ihres Aufenthalts am Gymnasium Eschenbach wurde Julia vom Schulleiter und den Schülersprechern der SMV begrüßt, sie stellte im Abschluss mithilfe einer anschaulichen Präsentation ihr Heimatland und ihre Schule im Klassenzimmer vor. Außer den familiären Aktivitäten verbrachte sie ein Wochenende in München, ein weiterer Nachmittag führte sie mit Schülervertretern nach Weiden (Foto), an einem anderen Tag wird sie die Offene Ganztagsschule der Mittelschule in Grafenwöhr besuchen. Nicht zuletzt dank des engagierten Einzelunterrichts durch Frau Alexandrina Pirkl (Wirtschaftsschule) hat sie hat große Fortschritte im Deutschen gemacht und zeigt sich äußerst aufgeschlossen für Neues. Täglich schreibt sie an ihrem Bericht für ihre Deutschlehrerin in Polen. Man muss nämlich wissen, dass ihre Mitschüler in Polen gerade Schulferien haben!

Um die Pfingstferien erfolgt der Gegenbesuch der deutschen Schülerinnen in Nowy Wiśnicz und Krakau. Bei verschiedenen landeskundlichen Aktivitäten werden sie Polen, seine Bewohner und seine Kultur kennenlernen. Dazu gehört auch ein Besuch in der KZ-Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Gabriela und Laura werden in ihren polnischen Gastfamilien wohnen und zudem in der benachbarten Grundschule ein sprachaktivierendes Praktikum ableisten.

In persönlichen Gesprächen mit der polnischen Schulleitung waren sich beide Seiten einig, dass dieser individuelle Schüleraustausch auch künftig als Bereicherung des schulischen Lebens und der europäischen Völkerverständigung gefördert werden sollte. Schulleiter Dr. Thielsen betonte auf Nachfrage, er verstehe diese Maßnahme als weiteren Mosaikstein der internationalen Öffnung des Gymnasiums Eschenbach. Im Europa des 21. Jahrhunderts und in einer globalisierten, auf Offenheit angewiesenen Welt täte gerade den Jugendlichen aus dem ländlichen Raum eine derartige Horizonterweiterung gut. Dies trage wesentlich zur Ausbildung von Völkerverständigung und Toleranz bei, – zwei Tugenden, die ja gelegentlich auch nicht mehr selbstverständlich anmuten.

Dr. Knut Thielsen

Bild: Julia Kukla (kniend) beim Ausflug in Weiden mit den Schülerinnen ihrer beiden Gastfamilien, Laura und Gabriela (2. und 3. von links, stehend), dem 1. Schülersprecher Andreas Dobmeier (hinten rechts, stehend) und Schulleiter Dr. Knut Thielsen (links).